Der Staatsanwalt hat das Wort
Staffel 7
Bis dato waren die Täter in den wenigen DDR-Fernseh-Krimis meist Westdeutsche oder vom Westen gesteuerte DDR-Bürger. Schließlich gab es nach Lesart der Parteiführung keine nennenswerte Kriminalität im entwickelten Sozialismus. Vorbild der neuen Reihe war die populäre ARD-Serie "Das Fernsehgericht tagt". Die Besonderheit bestand einerseits darin, dass nicht die Suche nach dem Täter im Vordergrund stand, sondern die psychologischen und tatsächlichen Umstände, die einen Menschen eine Straftat begehen lassen. Zum anderen wurde die gezeigte Filmhandlung von einem Moderator kommentiert und erklärt: Peter Przybylski, Staatsanwalt bei der Generalstaatsanwaltschaft der DDR.
Der Jurist mit der strengen Brille und dem SED-Abzeichen am Revers wurde in den kommenden Jahrzehnten zur prägenden Gestalt der Sendereihe. Am Ende der Sendung verkündete er das Strafmaß und erläuterte es - selbstredend ganz im Sinn der sozialistischen Moral und Gesetzlichkeit.
Produktionsjahre
1965 - 1991
Hauptdarsteller
Erhard Köster,
Peter Przybylski
Produzenten
Uwe Reute,
Wolfgang Voigt,
Wolfram Beyer
Regisseure
Hans Werner,
Horst Zaeske,
Vera Loebner
Autoren
Günter Agde,
Jutta Bartus,
Michael Albrecht
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Zwei Mütter, zwei Söhne. Jutta und Renate sind Arbeitskolleginnen, die eine steht am Fließband, die andere hat den Sprung ins Büro des Direktors geschafft. Jutta ist geschieden und hat Kummer mit ihrem 18-jährigen Sohn Ralf, der ausgezogen ist, nicht arbeitet und als Chef einer Gang Autoteile klaut. Renates Sohn Mario, 16, dagegen ist ein ruhiger sensibler Junge. Seinen Vater hat er nicht kennengelernt, doch die verständnisvolle Beziehung zu seiner Mutter bietet ihm ein Zuhause, in dem er sich wohlfühlt. Mario akzeptiert auch Rainer, den neuen Freund seiner Mutter. Als sie ihn allerdings in ihre gemeinsame Wohnung aufnimmt, verändert sich vieles für Mario. Nicht nur, dass sein Lebens- und Wohnraum eingeschränkt wird, sondern plötzlich wird Rainer zum Konkurrenten in der Zuneigung seiner Mutter. Als Renate und Rainer übers Wochenende verreisen und Mario bei einem romantischen Abend von seiner Freundin zurückgewiesen wird, sucht er, um sich zu beweisen, den Kontakt zu Ralf. Hier zeigt sich das „Muttersöhnchen“ als akzeptierter Mann und schließt sich den Raubzügen der Clique an. Jutta, von Renate aufgerüttelt, entschließt sich, für ihren Sohn die Polizei zu alarmieren.