Das Jahrhundert der Chirurgen
Staffel 2
In jeder Folge wird eine besondere Erkenntnis der Medizin filmisch aufbereitet. Sterile Operationen, Krankenhäuser wurden früher nach dem Wind gebaut, Narkose, OP Handschuhe, ähnlich der Filme Sauerbruch oder Kneip. Spannend und informativ!
Produktionsjahre
1972 - 1972
Hauptdarsteller
Christian Rode,
Christian Wolff
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Carl Ludwig Schleich (* 19. Juli 1859 in Stettin; † 7. März 1922 in Bad Saarow) war ein deutscher Chirurg und Schriftsteller. Von ihm stammt eine Methode der Infiltrationsanästhesie. Schleich eröffnete 1889 eine private Klinik für Gynäkologie und Chirurgie mit zuletzt 15 Betten in Berlin-Kreuzberg, die er bis 1901 betrieb. Er heiratete seine Jugendliebe Hedwig Oelschlaeger, eine Tochter von Rudolf Oelschlaeger, dem Präsidenten der Berlin-Stettiner Eisenbahn-Gesellschaft.
Als Schleich die von ihm entwickelte Methode der lokalen Anästhesie zunächst in der Medizinischen Gesellschaft unter dem Vorsitz Virchows vorstellte, begegnete man ihm ungläubig und mit eisigem Schweigen. Am 11. Juni 1892 stellte Schleich seine Anästhesiemethode auf dem Chirurgenkongress in Berlin vor. Abschließend sagte Schleich laut Protokoll der Verhandlungen:
„Ich halte m i c h nach dem Stande der lokalen Anästhesie nicht mehr für berechtigt, die Chloroformnarkose oder ein anderes Inhalationsverfahren bei Operationen in Anwendung zu ziehen, wenn nicht vorher die prinzipiell angewandte Methode der Infiltrationsanästhesie versucht wurde. Erst wenn diese sich im Einzelfalle als unzureichend erwies, resp. erfahrungsgemäß für den Einzelfall nicht zugänglich ist, erst dann entsteht für die Narkose eine besondere Indikation. Aber Operationen in Narkose auszuführen, welche sicherlich auch mit dieser oder einer ähnlichen Form der lokalen Anästhesie durchführbar gewesen wären, das muß ich vom Standpunkte der Humanität und dem der moralischen sowie strafrechtlichen Verantwortlichkeit des Chirurgen aus bei dem heutigen Stande der Infiltrationsanästhesie für durchaus unberechtigt halten.“
Diese Äußerung wurde als derartiger Affront gegen die Anwesenden empfunden, dass der Kongressleiter Heinrich Adolf von Bardeleben Schleich nach einer entgegen den Gepflogenheiten durchgeführten Abstimmung das Wort entzog und dieser daraufhin die Sitzung verließ. Erst anlässlich des Kongresses im Jahr 1894 lud Ernst von Bergmann seine Kollegen zu einer Operation ein, die Schleich in der Universitäts-Poliklinik vornehmen konnte. Über den Erfolg berichtete Bergmann auf Wunsch von Friedrich von Esmarch dem Kongress. Seitdem und seit die Methode mit dem Buch 'Schmerzlose Operationen' einer breiten medizinischen Öffentlichkeit bekannt wurde, begann sich die Infiltrationsanästhesie durchzusetzen. In abgewandelter Form wird sie heute noch angewendet. Schleich leistete zudem wesentliche Beiträge zur Kriegschirurgie, zur Wundheilung und zur Hysterie. (Text: Wikipedia)